Innere Uhren bei Pflanzen
Artikelserie: "Zeitgefühl, Zeitwahrnehmung und innere Uhren"
Die Vorstellung, dass Lebewesen über "innere Uhren" verfügen, wurde in der Forschung lange Zeit abgelehnt, mit Ausnahme der Pflanzen. Im Jahre 1729 untersuchte der französische Astronom Jean Jacques d"Ortous de Mairan die Auswirkungen des Sonnenlichts auf Heliotrop-Pflanzen.
Die Pflanzen öffneten morgens bei Sonnenaufgang ihre Blätter, bewegten sie tagsüber mit dem Lauf der Sonne und schlossen sie nachts wieder.
Teil 1: Umwelt als äußere Uhr
Teil 2: Innere Uhren bei Pflanzen
Teil 3: Bunkerexperimente
Teil 4: Zirbeldrüse, Melatonin und SCN
De Mairan isolierte einige Pflanzen vom Sonnenlicht, indem er sie für mehrere Tage in einen geschlossenen Schrank stellte, den er nur zwischendurch kurz öffnete. Jedesmal stellte er erstaunt fest, dass die Pflanzen ihre Blätter auch bei Dunkelheit in Richtung Sonne gedreht hatten. Er folgerte daraus, dass die Pflanzen über so etwas, wie eine “innere Uhr” verfügen.
Bei Tieren und Menschen ging man jedoch weiterhin davon aus, dass sie die Zeitsignale nicht in einer "inneren Uhr" in sich selbst erzeugten, sondern ausschließlich von der "äußeren Uhr" erhielten, der Umwelt!