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 Denken, Emotion, Illustration und mehr ...

Gedankenübertragung per Hirn-Gadget oder Gehirn-Chip

Hirn-Gadget
© Anita Neuron / cogniclipstudios.com

Die Anwendungsmöglichkeiten neuer Technologien, mit deren Hilfe Gedanken und Emotionen direkt aus dem Gehirn in digitale Signale umgewandelt werden, reichen von der Entwicklung neuronaler Prothesen im medizinischen Bereich, der Steuerung von Robotern, bis hin zur digitalen Kommunikation auf emotionaler Ebene, ein Forschungsfeld, für das sich auch Elon Musk und Mark Zuckerberg interessieren.


Im März 2017 überraschte Elon Musk, Gründer des privaten Raumfahrt-Unternehmens "SpaceX" und des Elektroauto-Konzerns "Tesla" die Öffentlichkeit, als er die Gründung seines neuen Unternehmens "Neuralink" bekannt gab. Hier sollen "Gehirn-Chips" produziert werden, die direkt in das menschliche Gehirn implantiert werden können, um eine zuverlässige Kommunikations-Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer ("BCI -Brain-Computer Interface") zu entwickeln.

Erste Anwendungen für den medizinischen Bereich könnten laut Elon Musk bereits in den frühen 2020er Jahren auf den Markt kommen, etwa wenn es darum geht, Patienten mit Hirnschädigungen, Parkinson, Demenz oder Alzheimer eine neue Möglichkeit zu geben, sich den Menschen in ihrer Umgebung wieder besser mitteilen zu können.

Die Vision Elon Musk´s geht aber viel weiter und soll unter anderem eine Antwort sein, auf die immer größer werdende Angst vieler Menschen, darunter auch bekannter Wissenschaftler, wie etwa dem Physiker Stephen Hawking, vor einer künstlichen "Superintelligenz", eine KI, die gar nicht mal unbedingt über ein eigenes Bewusstsein verfügen muss, wie es oft in der Science-Fiction beschrieben wird.

Es reicht schon, dass KI-Systeme allein aufgrund ihrer Rechenleistung und somit der hohen Geschwindigkeit, mit der solche Systeme Entscheidungen treffen, zumal diese in immer mehr Entscheidungsprozesse des Menschen integriert werden und dadurch auf vielfältige Art und Weise Auswirkungen auf alle möglichen Lebensbereiche des Menschen haben, den Menschen derart überlegen sein werden, dass der Mensch schon in wenigen Jahren gar keine andere Möglichkeit mehr hat, als selbst KI-Systeme in seinen Körper zu integrieren und sich somit zu einem "Cyborg" erweitert.

Offenbar gilt es, keine Zeit mehr zu verlieren, nicht zuletzt, weil die Konkurrenz anderer Unternehmen, auch aus dem Ausland immer größer wird und so hofft Elon Musk, schon Ende der 2020er Jahre, implantierbare Gehirn-Chips auch außerhalb des medizinischen Bereichs einem großen Kundenkreis und zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können.

Für die Realisierung solcher Vorhaben stehen verschiedene Technologien zur Verfügung, wobei flexible Leiterbahnen als Folien und das auf Kohlenstoff basierende Material "Graphen" wohl eine wichtige Rolle spielen dürften. Graphen ist ein einlagiger Kohlenstoff und daher sehr flexibel aber dennoch sehr stabil, ein guter elektrischer Leiter und biokompatibel, das heißt, es wird nicht von Körperflüssigkeiten zersetzt. Interessante Forschungen zu diesem Thema betrieben auch Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM), die bereits 2013 Elektroden aus Graphen entwickelten ("Golem.de" berichtete darüber in einem Artikel vom 18.2.2013 unter dem Titel "Bioelektronik: Graphen-Transistoren als Schnittstelle zu Nervenzellen ↗").

Eine weitere Möglichkeit, mit den Nervenzellen des Gehirns in "Kontakt" zu treten, bietet die "Optogenetik", bei der bestimmte lichtempfindliche Proteine, die durch Licht aktiviert oder deaktiviert werden können, in Nervenzellen übertragen werden, um diese zu steuern. Einen interessanten Einblick in diesen Forschungsbereich zeigt das Video "Lichtschalter für das Gehirn ↗" der Max-Planck-Gesellschaft auf "SciViews", einem Videoportal der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH.

Einfacher, aber dafür wesentlich ungenauer ist es, Hirnaktivitäten per EEG (Elektroenzephalografie) zu messen. Dazu trägt man üblicherweise eine Art Badekappe auf den Kopf, mit eingenähten Elektroden, von denen über Kabel Signale der Hirnwellen in Form von elektrischen Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche registriert werden. Dieses verdrahtete "Badekappen-Design" eignet sich jedoch eher für ärztliche Untersuchungen oder in einem Forschungslabor. Für den Alltagsgebrauch ließe sich aber auch mühelos ein ansprechenderes Design entwickeln, etwa ein dezentes Stirnband oder ähnliches.

Solch ein "Hirn-Gadget" will nun Facebook´s Forschungsabteilung "Building 8" entwickeln, mit dem wir unsere Gedanken direkt aus unserem Gehirn, bzw. aus unserem Sprachzentrum, auf einen Computer oder ein Smartphone übertragen und in Texte verwandeln können (via "t3n": Facebook will unsere Gedanken auf den Computer bringen ↗).

Sicher ist für die meisten Menschen Facebook´s Variante der Gedankenübertragung eine wesentlich angenehmere Vorstellung, als sich einen Gehirn-Chip implantieren zu lassen. Aber wenn die Geschwindigkeit der technischen Entwicklung so schnell voran schreitet, wie in den letzten zwei Jahrzehnten und sogar exponentiell zunimmt, insbesondere im Bereich der Nanotechnologie und der künstlichen Intelligenz, könnten wir vielleicht schon bald auf Gehirn-Chips verzichten und stattdessen einfach eine Kapsel mit Nanobots schlucken, die dann selbständig ihren Weg zu der gewünschten Hirnregion finden, um uns zu "vernetzen".

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